Gutes Sehen im Verkehr
Während ein Fahrer sein Auto mit 50 km/h durch eine Ortschaft pilotiert, erbringt sein visuelles System eine Höchstleistung an Informations-Verarbeitung. Er schaut in Fahrtrichtung, hat aber auch die anderen Verkehrs-Teilnehmer, die Passanten auf dem Trottoir und allfällige Verkehrs-Signale im Auge sowie den Tacho und die Rückspiegel unter Kontrolle: Eine Kaskade von Einzelblicken und Bildern, die erst im Gehirn zu einem Ganzen zusammengesetzt werden.
Hohe Ansprüche an die Wahrnehmung
Beim Autofahren müssen alle Seh- und Wahrnehmungsfunktionen gut zusammenarbeiten, um eine optimale und ermüdungsfreie Leistung sicherzustellen: Von der Beweglichkeit und dem intakten Zusammenspiel beider Augen bis zur guten Sehschärfe in allen Licht- und Witterungssituationen.
Die 5 Fahraufgaben
- Planung der Fahrweise für die nächsten Sekunden
- Kontrolle der aktuellen Fahrzeugbewegung und -position
- Überwachung des Verkehrs
- Antizipation der Ereignisse
- Orientierung im Strassennetz
In allen Bereichen spielt die visuelle Wahrnehmung eine wesentliche Rolle
Zentrale Tagessehschärfe (ZTS)
Wirklich gut, d.h. scharf und bewusst, sieht der Mensch nur dort, wo er gerade hinblickt. Dieses zentrale Sehen wird vom peripheren Sehen ergänzt, wobei beide Sehformen eng miteinander kooperieren. Beispiel: Wir sehen etwas aus den Augenwinkeln und können es sofort mit dem Blick fixieren.
Die zentrale Tages-Sehschärfe (ZTS) bezeichnet die Fähigkeit des Auges, Gegenstände bei normalem Tageslicht klar zu erkennen. Eine durchschnittlich gute Sehschärfe wird mit Visus 1,0 oder Visus 100% bezeichnet. Eine gute ZTS ist wesentlich, um die Entwicklung auf der Strasse frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig reagieren zu können. Je geringer die ZTS desto später werden Verkehrssituationen, andere Verkehrsteilnehmer und Hinweisschilder erfasst. Die Folge sind verspätete, abrupte Reaktionen. Entscheidend auch bei Überholmanövern: Nur wer scharf sieht, schätzt die Geschwindigkeiten entgegenkommender Fahrzeuge richtig ab.
Gesichtsfeld / peripheres Sehen
Das Gesichtsfeld umfasst den Sehbereich, der ohne Kopf- und Augenbewegungen wahrgenommen werden kann. Im Unterschied zum zentralen Sehfeld, wird der periphere Teil des Gesichtsfeldes nicht in voller Schärfe gesehen. Trotzdem ist gerade auch die Aufnahme von Verkehrsinformationen aus dem Seh-Randbereich wesentlich für eine gute visuelle Gesamtwahrnehmung.
Gesichtsfeldausfälle entstehen meist durch Augenerkrankungen (z.B. Makuladegeneration). Im Extremfall ergibt sich ein Tunnelblick, mit dem nur noch das genau vorausliegende erkannt werden kann; aber auch partielle Ausfälle des Gesichtsfeldes sind möglich. Ausfälle des einen Auges werden oft durch das andere Auge kompensiert. Werden Gesichtsfeldeinschränkungen bei einem augenoptischen Sehtest vermutet, sind weitere medizinische Abklärungen dringend angezeigt.
Alkohol hat starke Auswirkungen besonders auch auf die periphere Wahrnehmung. Die Verminderung der allgemeinen Sehleistung setzt bereit bei 0,2 Promille ein!
Beidäugiges Sehen („Stereosehen“)
Durch Überlagerung der beiden Bilder, welche die Augen dem Gehirn übermitteln, entsteht ein Bild mit Tiefenwirkung. Die Fähigkeit, die Raumtiefe zu erkennen, ist im Strassenverkehr wesentlich, um Distanzen richtig einschätzen zu können – beim Überholen ebenso wie beim Einparkieren. Wie die Tages-Sehschärfe und das Gesichtsfeld wird auch das beidäugige (binokuläre) Sehen bei Verkehrssehtests geprüft.
Die richtige Stellung der Augen im Kopf und deren optimale Beweglichkeit sind Voraussetzungen für eine gute Sehfähigkeit. Die Sehachse bzw. Blickrichtung beider Augen müssen im Fernblick stets exakt parallel ausgerichtet sein. Bei leichten Fehlstellungen eines oder beider Augen, versucht unser Wahrnehmungs-Apparat, den Fehlwinkel durch entsprechende Einstellungen der Augen zu korrigieren. Doch diese verstärkte Sehanstrengung kostet Kraft, was von den Betroffenen selbst oft kaum wahrgenommen wird. Augenbrennen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schielen und gelegentliche Doppelbilder können Hinweise auf diese Art von Sehstörung sein.
Dämmerungssehen / Nachtmyopie
Wenn es dunkel wird, schaltet unser visuelles System fein abgestuft auf Nachtsicht um: Auf der Netzhaut des Auges werden anstelle der Zäpfchen zunehmend die lichtempfindlicheren, aber nicht farbsichtigen Stäbchen aktiv. In der Dämmerung sind beide Arten von Sehzellen an der Wahrnehmung beteiligt; im Dunkeln sind nur noch die Stäbchen «wach». Diese Sehzellen können feine Hell/Dunkel-Unterschiede, aber keine Farben erkennen. Beispiel: Das fahle Mondlicht ist nicht hell genug, um unsere Sehzapfen anzuregen – wir sehen daher nur in Grautönen. Als «nachtmyop» gelten Menschen, deren Stäbchensehen beeinträchtigt ist: Obwohl sie am Tag durchaus gut sehen können, werden sie bei Dunkelheit kurzsichtig. Da die Farben als Orientierungs-Hilfen für die Wahrnehmung zunehmend wegfallen (Nachts sind alle Katzen grau), reduziert sich das Nacht-Sehvermögen gegenüber der Tagessehschärfe dramatisch.
Auch ein Mensch mit guten Augen hat nachts eine Sehfähigkeit von 5 bis 10 %. Eine vorhandene leichte Kurzsichtigkeit, die im Alltag problemlos kompensiert wird und keine Sehhilfe erfordert, kann sich nun störend bemerkbar machen. Umgekehrt können eine Brille oder Kontaktlinsen in vielen Fälle helfen, unter kritischen Lichtverhältnissen den Überblick zu behalten.
Das Dämmerungs- und Nacht-Sehvermögen verringert sich mit zunehmenden Alter bei jedem Menschen in unterschiedlichem Masse. Dieser Prozess lässt sich – im Gegensatz zu den meisten anderen Fehlsichtigkeiten – nicht korrigieren bzw. kompensieren. Das Fahren in Dämmerung und Dunkelheit beansprucht auch die besten Augen bis an die Grenze ihrer Leistungs-Fähigkeit. Wer nach dem Eindunkeln Mühe mit Sehen hat, sollte auf Nachtfahrten eher verzichten.
Blendungsempfindlichkeit
Im «Abblendlicht»-Modus sollten richtig eingestellte Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge nicht störend wirken. Bei erhöhter Blendempfindlichkeit werden einzelne Lichter jedoch zusehends zu gleissenden Lichtschwaden, die das Wahrnehmungs- und Reaktions-Vermögen beeinträchtigen. Körperliche Ursachen für eine erhöhte Blendempfindlichkeit sind alters- oder krankheitsbedingte Trübungen des Auges (Hornhaut, Linse, Glaskörper), welche ähnlich einem zerkratzten Glas, die Lichtstrahlen streuen. Nie in die Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge blicken.
Bei Empfindlichkeit: Keine Sonnenbrille oder getönte Brillengläser tragen – sie schützen kaum und «schlucken» zuviel Licht.
Farb-Sehen
Von Farbsinnstörungen sind bis zu 10 % der Männer und nur ca. 0,5% der Frauen betroffen. Sie führen dazu, dass Rot-/Grüntöne oder Blau-/Gelbtöne nicht wahrgenommen werden können: Diese Farben erscheinen wie auf einem Schwarzweiss-TV in abgestuften Grautönen. Ein eingeschränktes Farbensehen ist im Verkehr ein Unsicherheitsfaktor. Signalisationen und Warnlichter können weniger gut erkannt werden. Gefährlich ist eine Rotschwäche beispielsweise auch bei Nebel: Werden Hecklichter nicht schnell genug erkannt, sind Auffahr-Kollisionen programmiert.
Wichtig: Sonnenschutzbrillen dürfen die Farbwahrnehmung nicht zu stark einschränken. Signalfarben müssen als solche klar erkennbar sein. Zum Fahren nur Modelle bzw. Schutzgläser verwenden, die ausdrücklich für den Strassenverkehr zugelassen sind.
Vermeidbare Unfallursache: schlechtes Sehvermögen
«Den Wagen von links nicht bemerkt»; «Das Hindernis zu spät erkannt», oder: «Das Motorrad im Gegenlicht übersehen» – bei unzähligen Verkehrsunfällen spielt ein mangelhaftes bzw. eingeschränktes Sehvermögen eine schicksalsträchtige Haupt- oder Nebenrolle. Gut 20-30% aller Verkehrsteilnehmer sehen zu schlecht, tragen keine oder nur unzureichende Sehhilfen, zeigen Erhebungen immer wieder. Hauptgrund für den getrübten Scharfblick auf den Strassen ist die Tatsache, dass ein mangelndes oder schwindendes Sehvermögen von den Betroffenen selbst kaum wahrgenommen wird bzw. meistens erst dann, wenn der Prozess bereits stark fortgeschritten ist. Sie lernen unbemerkt, mit der langsam abnehmenden Sehschärfe zu leben und die eingeschränkte Wahrnehmung z.B. mit verstärkten Sehanstrengungen zu kompensieren. Dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann, liegt auf der Hand. Regelmässige Sehtests sind daher für alle Verkehrsteilnehmer unerlässlich.
Bin ich (noch) fahrtauglich?
Das eigene Sehvermögen selbst richtig einzuschätzen, ist erwiesenermassen schwer möglich. Wenn die Fähigkeit zur Naheinstellung nach dem 40ten Altersjahr nachlässt (Presbyope, Altersweitsichtigkeit), merkt man dies noch bald: Man muss die Zeitung immer weiter von sich weg halten, um scharf zu sehen. Die meisten anderen Fehlsichtigkeiten jedoch entwickeln sich meist unbemerkt – das heisst, sie fallen erst dann auf, wenn sie schon weitfortgeschritten sind. Eine gewissenhafte Prüfung der Sehfähigkeit gewährleistet nur der regelmässige Test beim Augenoptiker.
Verkehrszulassungsverordnung VZV
Grenzwerte für das Sehen im Verkehr
In der Verkehrszulassungsverordnung VZV sind unter anderem auch die Bedingungen für die bei Lehrfahrausweis- bzw. Führerscheingesuchen obligatorischen Sehtests definiert.
Zwei Gruppen von Fahrausweiskategorien
Unterschieden werden zwei Gruppen von Fahrausweiskategorien.
- Gruppe 1: Kategorien A, A1, B und B1 sowie Spezialkategorien F, G und M.
- Gruppe 2 („Chauffeure“): Kategorien C, C1, D, D1 sowie Bewilligungen für den berufsmässigen Personentransport und Verkehrsexperten.
Gesuchsteller/innen der Gruppe 2 müssen sich bei einem anerkannten Arzt untersuchen lassen, der dabei in der Regel auch den geforderten summarischen Sehtest vornimmt.
Gesuchsteller/innen der Gruppe 1 machen den Sehtest in der Regel beim qualifizierten Augenoptiker.
Sehanforderungen der Gruppe 1
Ein Sehschärfewert (Visus) von „1“ entspricht einer durchschnittlich guten Normsehschärfe. Als rechtlich noch tolerierbares Minimum gilt eine Sehschärfe von 0,5 auf dem besseren Auge, solange das schlechtere den Wert von 0,2 nicht unterschreitet.
Neben der Sehschärfe werden beim summarischen Sehtest auch das Gesichtsfeld (mind. 120 Grad) sowie das allfällige Vorliegen von einschränkenden Doppelbildern geprüft.
Sehanforderungen der Gruppe 2
Bei der Gruppe 2 gelten als Mindest-Anforderungen für die Sehschärfe ein Wert von 0,8 auf dem besseren sowie 0,5 auf dem schlechteren Auge. Das Gesichtsfeld muss mindestens 140 Grad abdecken und eine normale Augen-Beweglichkeit ohne Doppelbilder gegeben sein.
Weitere Informationen über Fahreignungsabklärungen bei Ärzten und Verkehrspsychologen auf www.medtraffic.ch
Höhere Alterslimite für verkehrsmedizinische Untersuchung seit 2019
Der Bundesrat hat die Erhöhung der Alterslimite für die verkehrsmedizinische Kontrolluntersuchung von 70 auf 75 Jahre per 1. Januar 2019 in Kraft gesetzt. Die Gesetzesänderung geht auf eine parlamentarische Initiative von Maximilian Reimann (SVP/AG) zurück.
Seit 1. Januar 2019 müssen sich Seniorinnen und Senioren erst ab dem Alter von 75 Jahren alle zwei Jahre einer verkehrsmedizinischen Untersuchung unterziehen. Der Vollzug der neuen Regelung liegt in der Zuständigkeit der Kantone. Analog dazu erhöhte der Bundesrat auch die Alterslimite für kantonal anerkannte Ärztinnen und Ärzte, die verkehrsmedizinische Untersuchungen durchführen, von 70 auf 75 Jahre.
Der Fonds für Verkehrssicherheit (FVS) hat den Auftrag, mit Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen dafür zu sorgen, dass sich Seniorinnen und Senioren auch nach Erhöhung der Alterslimite spätestens im Alter von 70 Jahren mit ihrer Fahreignung befassen.
Ideale Sehhilfen für Auto-, Motorrad- und Velofahrer
Mit Ausnahme der «Farbenblindheit» und der verminderten Dämmerungs- und Nachtsehfähigkeit lassen sich heute fast alle Fehlsichtigkeiten korrigieren. High-Tech-Brillengläser und die moderne Kontaktlinsentechnologie machen das gute Sehen für alle möglich – auch bei sehr individuellen Anforderungen.
Die Autobrille: Darauf sollten Sie achten
- Freier Blick, auch seitlich: Die Brillengläser sollten nicht zu klein sein, die Fassung schmale Ränder und hoch angesetzte Bügel haben. Man sollte, ohne den Kopf bewegen zu müssen, auch das Geschehen im Rück- bzw. Seitenspiegel überblicken können.
- Entspiegelung: Diese Spezialbehandlung macht Gläser lichtdurchlässiger und verhindert Lichtreflexe von Strassenbeleuchtung oder entgegenkommenden Fahrzeugen. Ein Muss für brillentragende Verkehrsteilnehmer/innen, auch wenn die Entspiegelung eine etwas häufigere Reinigung der Gläser erfordert.
- Tönung: Wer abends und nachts auf der Strasse unterwegs ist, sollte auch auf eine leichte Tönung der Gläser verzichten. Obwohl kaum sichtbar, schluckt sie wertvolles Licht.
- Gleitsichtgläser: Die ideale Lösung für Menschen ab 40/45 Jahre, bei denen sich die Altersweitsichtigkeit bemerkbar macht. Diese Glastechnologie bietet Lösungen für bisher Normalsichtige ebenso wie für alle korrigierbaren Fehlsichtigkeiten.
- Perfekter Sitz: Wenn die Brille dauernd auf der Nase rutscht, nützen präzise ausgerechnete und zentrierte Korrektionsgläser wenig. Ein perfekter, bequemer und rutschfreier Sitz der Brille ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
- Ersatzbrille: Bei längeren Fahrten (Ferien, Reisen) immer dabei haben!
- Kontrastverstärkende Gläser: Als verkehrstauglich zugelassene Spezialgläser können in schlechten Lichtverhältnissen zu einer verbessersten Kontrastwahrnehmung verhelfen. Fragen Sie Ihre/Ihren Augenoptiker/in
Lösungen für Zweiradfahrer/innen
Das meiste, was über Sehhilfen beim Autofahren gesagt wurde, gilt auch für das Motorrad. Zusätzlich gibt es hier noch Schutzanforderungen zu beachten. Mancher Zweiradfan fährt gerne mit offenem Visier bzw. mit visierlosem Helm. Auch Normalsichtige sollten dabei eine Brille tragen, die vor Zugluft um die Augen, Partikeln in der Luft und bei Tag vor UV-Strahlung schützt. Für korrigierte wie unkorrigierte Schutzbrillen geeignet sind leichte, flexible Fassungen mit flachen elastischen Bügelenden und einem elastischen Nasensteg. Die Brille sollte leicht aufzusetzen sein und auch bei geschlossenem Visier nicht beschlagen.
Nehmen Sie beim Brillenkauf Ihren Helm mit, der vorzugsweise bereits über ein leistungsfähiges Lüftungssystem verfügt. Lassen Sie sich von Ihrer/Ihrem Augenoptiker/in beraten!
Kontaktlinsen: Auf dem Motorrad nur mit Vollvisierhelm oder Schutzbrille (sicherer Schutz vor Zugluft!). Auf alle Fälle Ersatzbrille dabeihaben.
Durchblick auf dem Velo:
Velofahrer/innen sind die am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmer. Die defensive Fahrweise auf dem Velo erfordert Umsicht und Reaktionsvermögen – gutes Sehen ist dafür Voraussetzung. Wer viel fährt, vor allem auch längere Strecken über Land, braucht Schutz vor Zugluft und Partikeln. Geeignete Velobrillen sind so gestaltet, dass man auch in der klassischen Rennposition optimal nach vorne sehen kann.
Sonnenschutz – worauf Sie achten müssen
An blendend schönen, aber auch an leicht bedeckten Tagen kann eine Sonnenbrille wesentlich zu einer guten Sicht beitragen und zugleich vor belastenden UV-Strahlen schützen. Nach Einbruch der Dämmerung sollten generell keine Sonnenbrillen mehr getragen werden; v.a. auch nicht bei nächtlicher Blendempfindlichkeit.
Europäische und Schweizer Normen legen fest, wann ein Sonnenschutzglas-Hersteller seine Produkte als verkehrstauglich oder nachtfahrtauglich bezeichnen darf (u.a. DIN EN ISO 14889). Ein als verkehrstauglich geltender Filter muss im Minimum 8% des Lichts durchlassen. Bei Berufsfahrern sind als Limite 18% gefordert (SN EN 172). In unseren Breitengraden sind Gläser der Klassen 2 und 1 empfehlenswert. Gute Sonnenschutzgläser gibt es für Korrektions- und unkorrigierte Schutzbrillen sowie als Clipse, die auf Korrektionsbrillen aufgebracht werden können.
Phototrope Sonnenschutzbrillen
Phototrope, d.h. bei zunehmender Helligkeit automatisch eindunkelnde Gläser sind im Strassenverkehr nur bedingt zu empfehlen. Ihre Eignung hängt sowohl von der Qualität und Reaktionsempfindlichkeit der Gläser als auch von den Umgebungsfaktoren ab (tunnel- und waldschattenreiche Bergstrasse bzw. freie Autobahn).
Achtung bei getönten Windschutzscheiben
Bei vielen Autos ist die komplette Fahrzeugverglasung, inklusive Frontscheibe leicht getönt, um die Innentemperatur bei Sonneneinstrahlung zu senken. Was am Tag angenehm ist und gegen Sonnenblendung vorbeugt, kann bei Einbruch der Nacht behindernd wirken: Für Fahrer/innen mit herabgesetzter Dämmerungssehschärfe schluckt diese Tönung zuviel Licht – bei stark geneigten Frontscheiben bis zu 33%.
Gute Sicht aus dem Auto
Von der Windschutzscheibe bis zum Scheinwerfer: Tipps für eine optimale Sicht aus dem Fahrzeug (PDF)