Die Umstellung der Augen vom Hell- zum Dunkelsehen wird Adaptation genannt. Die Pupillen öffnen sich weit, um möglichst alles Licht einzulassen. Darunter leidet, ähnlich wie bei einer Fotokamera, die Tiefenschärfe. Die Sehleistung wird beträchtlich reduziert, man sieht am besten auf mittlere Distanzen. Zudem geht auch das dreidimensionale Sehen (Tiefenempfindung) weitgehend verloren und damit die Fähigkeit, die Grösse von Objekten zu schätzen. Entscheidend für das gute Sehen in der Nacht sind jedoch vor allem die Adaptations-Reaktionen auf der Netzhaut, wo sich die Sehzellen durch langsame photochemische Prozesse auf die verändernde Lichtintensität einstellen.
Sofort- und Daueradaptation: Der Dunkeladaptationszustand nach 3-5 Minuten wird als Sofort-Adaptation bezeichnet, nach mind. 30 Minuten als Daueradaptation. Beide Adaptationsarten sind voneinander unabhängig, jemand kann also eine gute Sofort- aber schlechte Daueradaptation haben.
Bei weit geöffneten Pupillen kommt die optische Leistung des Auges voll zum Tragen. Dabei können sich leichte Sehfehler bemerkbar machen, deren Vorhandensein man im Alltag gar nicht merkt, da sie durch die höhere Tiefenschärfe der kleineren Pupille kompensiert werden.