Tägliche Brillenhygiene ist Pflicht!
Die regelmässige Reinigung ihrer Sehhilfe gehört für Brillenträgerinnen und Brillenträger zur täglichen Hygiene – in Zeiten des Coronavirus erst recht. Aufgrund ihrer exponierten Position mitten im Gesicht, der Nähe zu Mund und Nase und der häufigen Berührung durch die Hände sind Fassung wie Gläser von einer Vielzahl an Mikroorganismen besiedelt. In der Regel stammen diese zumeist vom eigenen Körper und stellen für Gesunde kein Problem dar. Generell dominieren Haut- und Schleimhautbakterien, die über die Gesichtshaut, die Hände oder Mund und Nase – beim Atmen oder Anhauchen der Gläser beim Putzen derselben – auf die Brille gelangen. Eine Studie der Hochschule Furtwangen wies aber auch typische Umweltkeime nach, die über die Luft auf Brillen gelangen können.
Sauber und sicher: Wasser und Seife
Eine sanfte Reinigung mit lauwarmen Wasser und Seife wirkt nach aktuellem Stand des Wissens auch effizient gegen Viren.
- Zuerst die Brillengläser unter dem Wasserstrahl beidseitig abspülen. So werden kleinste Partikel entfernt. Das Wasser muss lauwarm sein – heisses Wasser schadet der Beschichtung der Gläser, je nach Material auch der Fassung.
- Gläser, Bügel und Nasensteg gründlich, aber sanft und ohne Druck mit ein wenig Spülmittel oder nicht rückfettender Seife einseifen und wieder abspülen.
- Brille mit einem geeigneten weichen Tuch (Mikrofaser oder alte, gut ausgewaschene Baumwolle, nie aber Haushaltspapier oder Papiertaschentücher!) trocknen. Dazu das Tuch in die eine Hand nehmen und sanft ein Brillenglas zwischen Daumen und Zeigefinger klemmen: so lässt sich die Brille beim Trocknen halten, ohne verformenden Druck auf die Fassung auszuüben.
Alternative Brillenreinigungstüchlein
Für Horn- oder Holzbrillen, aber auch für die Reinigung unterwegs sind feuchte, tensidhaltige Brillenreinigungstüchlein die Lösung. Auch sie können die Keimbelastung laut Studien um bis zu 95% senken. Für eine porentiefe Grundreinigung im Ultraschallbad, inklusive allfälliges Richten der Fassung, empfiehlt sich der Service beim Augenoptiker.
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Brille und Schutzmaske: Tipps gegen das Beschlagen der Gläser
Brillenträger/innen kennen es als den „Skihütten-Effekt“: Trifft warme Luft auf kühle Brillengläser, kommt es zur Kondensation. Die Luft kühlt schlagartig ab und verliert Feuchtigkeit, die sich als Beschlag auf die Gläser legt.
Trägt man eine Hygienemaske, strömt die warme Atemluft aus den Rändern, auch nach oben in Richtung der Brillengläser. Sind diese deutlich kälter, so beschlagen sie. Was kann man dagegen tun?
Tragetipp Einweg-Hygienemasken
- Oberen Rand (5mm) einmal nach Innen umbiegen, so dass ein doppelter Saum entsteht
- Maske aufsetzen und Saum bündig ans Gesicht pressen
- Brille aufsetzen, sodass die Gläser die Maske zusätzlich halten
- Mit dem Zeigefinger am Nasenrücken den Saum leicht aufziehen, sodass ein Luftkanal entsteht
Anti-Beschlag-Spray
Hilft temporär gegen das Beschlagen der Gläser und muss nach einer Brillenreinigung wieder erneuert werden.
- Vor dem Auftragen Brillengläser perfekt reinigen
- Mittel massvoll auf beide Flächen der Gläser auftragen
- Flüssigkeit mit den Fingern sanft verteilen
- Mind. 1 Minute trocknen lassen
- Gläser mit einem weichen Kleenex sauber reiben (kein Mikrofaser- bzw. Brillenputztuch verwenden)
Putztüchlein mit Antibeschlagseffekt
Feuchte Brillenputztüchlein mit Antibeschlagswirkung sind nicht zu empfehlen. Tests der Sendung «Kassensturz» haben gezeigt, dass sie auf Dauer immer schlechter wirken und sogar die Sicht verschlechtern. Trockene Tücher sind hier deutlich besser.
Dauerhafter Beschlagsschutz
Für einen dauerhaften Beschlagschutz können neue Brillengläser auch mit einer Spezialbeschichtung versehen werden. Fragen Sie Ihren Augenoptiker/Ihre Augenoptikerin!
Alternative Kontaktlinsen
Auch Kontaktlinsen sind eine sichere und effektive Art, beim Tragen einer Maske klar und komfortabel zu sehen. Fragen Sie Ihre Augenoptikerin/ihren Augenoptiker!